Atlantik West-Ost
24.05.2023

Mahea trägt Alex und seine Crew in diesem Moment über den Atlantik nach Europa. Wer live dabei sein möchte, möge sich hier einklinken und unten weiter lesen.
Positionsmeldung
25. Mai 2023 18:42 UTC
28°02'N 076°33'W
Hallo zusammen.Die ersten 48 Stunden auf hoher See liegen hinter uns und es wurde nicht langweilig.
In der Ausfahrt aus Fort Lauderdale/Port Everglades hat uns direkt ein großer Tanker aus dem Fahrwasser verscheucht. Nachdem uns der Loste abgefangen und unmissverständlich klar gemacht hatte, dass wir an dieser Stelle unterlegen sind und das Weite suchen sollen, sind wir also nach Süden abgedreht. Dennoch blieb die Frage, warum er uns nicht anfunkt. Ein Blick auf das Funkgerät verriet dann allerdings, dass die Lautstärke noch zu Gunsten des Mittagsschlafs des kleinsten Mitglieds der Stammbesatzung, nämlich auf 0, eingestellt war. Fängt ja gut an. Also nichts wie weg.
Es dauerte nicht lang, bis wir die Autobahn alias Golfstrom erreicht hatten und mit sensationellen 8 Knoten gen Nordost flogen. Mangels Wind mussten allerdings fossile Brennstoffe für den Vortrieb sorgen. Somit hatten wir Kapazität für andere Dummheiten. Und schwupp, Köder samt Haken ins Wasser. Leider brachte der bisherige grau-blaue Köderfisch keinen Erfolg, weshalb wir auf eine zweite Schleppleine setzten. Diese besteht aus einem Köderfisch mit Flügeln, welche diesen an der Oberfläche halten, und, im Abstand von ca. 50cm, ein mit Lametta verzierter Haken. Als ich dem Treiben 10 Minuten zugeschaut und mich innerlich schon darüber ärgerte, dass der Köder oben aufschwimmt und sicher keinen einzigen Meeresbewohner hinterm Ofen hervorlockt, tat ich meinen Ärger kund. Geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid. Und während ich also alle auf die Misere aufmerksam machte, entschied sich ein Barracuda für meinen Köder und damit unseren Teller. Mit erstaunlich wenig Gegenwehr ließ sich der 90cm lange Brocken auf das Deck ziehen und selbst seine scharfen Zähne kamen bei keinem von uns zum Einsatz. Fiko setzte seinem Leid ein schnelles Ende und gemeinsam wurde er filetiert. Und am Abend stand Barracuda (eine Hälfte) mit Petersilienkartoffeln und Brokkoli auf der Speisekarte.
Da Freud und Leid bekanntlich manchmal nah beieinander liegen, mussten wir leider feststellen, dass wir die Grand Bahama Island Bank genau zwischen Sonnenuntergang und -aufgang kreuzen würden. Also Nachtfahrt mit 6m Wasser unterm Kiel.
Der folgende Tag hatte es dann in sich. Schmerzlich mussten wir erkennen, dass Wind, Welle und Strömung in die entgegengesetzte Richtung unterwegs sind und unsere Fahrt um 1 bis 2 Knoten verlangsamen. Hätte ich nicht bereits davon gehört, wäre ich wohl fast verzweifelt und drauf und dran, den Motor zu zerlegen. Aber so müssen wir wohl diese Kröte einfach schlucken.
Am Nachmittag wurden wir dann langsam aber sicher von einer Gewitterfront eingeholt. Aufgrund ihrer Großflächigkeit und unserem Schneckentempo gab es kein Entkommen. Vorsichtshalber wurde also das Großsegel bereits ins zweite Reff gesetzt. Und kurz darauf kündigte sich auf dem Wasser bereits eine ernstzunehmende Veränderung der Windgeschwindigkeit an. Innert weniger Minuten sprang der Windmesser von 5 (9km/h) auf 38 Knoten (70 km/h), begleitet von einem ordentlichen Platzregen und Blitzen und Donner in allen Himmelsrichtungen. Nach 2 Stunden Dauerregen war das Boot sauber, wir nass, alles etwas verrutscht und der Spuk vorbei. Well, that escalated quickly…
Seither motoren wir weiter und suchen den Wind. Einschlägige Wetterportale versprechen Wind südlich unserer Route. Morgen wissen wir mehr.
Ach, und zum Schluss noch etwas Positives: Die Gegenströmung ist verschwunden. Hurra
Da Freud und Leid bekanntlich manchmal nah beieinander liegen, mussten wir leider feststellen, dass wir die Grand Bahama Island Bank genau zwischen Sonnenuntergang und -aufgang kreuzen würden. Also Nachtfahrt mit 6m Wasser unterm Kiel.
Der folgende Tag hatte es dann in sich. Schmerzlich mussten wir erkennen, dass Wind, Welle und Strömung in die entgegengesetzte Richtung unterwegs sind und unsere Fahrt um 1 bis 2 Knoten verlangsamen. Hätte ich nicht bereits davon gehört, wäre ich wohl fast verzweifelt und drauf und dran, den Motor zu zerlegen. Aber so müssen wir wohl diese Kröte einfach schlucken.
Am Nachmittag wurden wir dann langsam aber sicher von einer Gewitterfront eingeholt. Aufgrund ihrer Großflächigkeit und unserem Schneckentempo gab es kein Entkommen. Vorsichtshalber wurde also das Großsegel bereits ins zweite Reff gesetzt. Und kurz darauf kündigte sich auf dem Wasser bereits eine ernstzunehmende Veränderung der Windgeschwindigkeit an. Innert weniger Minuten sprang der Windmesser von 5 (9km/h) auf 38 Knoten (70 km/h), begleitet von einem ordentlichen Platzregen und Blitzen und Donner in allen Himmelsrichtungen. Nach 2 Stunden Dauerregen war das Boot sauber, wir nass, alles etwas verrutscht und der Spuk vorbei. Well, that escalated quickly…
Seither motoren wir weiter und suchen den Wind. Einschlägige Wetterportale versprechen Wind südlich unserer Route. Morgen wissen wir mehr.
Ach, und zum Schluss noch etwas Positives: Die Gegenströmung ist verschwunden. Hurra
Viele liebe Grüße aus dem Bermuda Dreieck