British Virgin Islands

29.01.2023
Mittlerweile habe ich kein Gefühl mehr für Zeit, oh wie herrlich. Eines Nachts sind wir von St. Maarten zu den BVIs aufgebrochen und nach 16 Stunden Fahrt auf der Insel Virgin Gorda in Spanish Town angekommen. Im Gegensatz zu den letzten Überfahrten war diese sehr entspannt.
Wir lassen es langsam angehen und richten uns nun wieder nach dem Wetter anstatt irgendwelcher Zeitpläne. Das fühlt sich sehr gut an.
Die Virgin Islands sind eine Inselgruppe der kleinen Antillen und werden in die Britischen und die US-Amerikanischen Jungferninseln unterteilt. Es gibt auch noch die Spanischen, die jedoch zu Puerto Rico und damit letztlich auch zu den USA gehören.
Weil wir uns zunächst das Visa-Gedöns ersparen wollen (bei Einreise mit eigenem Boot braucht man ein B2 Visum, ESTA reicht nicht), bleiben wir (vorerst) im Britschen Teil. Einmal angekommen sind die Wege zwischen den Inseln und von Bucht zu Bucht sehr kurz, was entspannte Segeltage verspricht.
Spanish Town ist ein eher zersiedeltes Städtchen, das sich entlang einer Hauptstraße zieht. Hier klarieren wir ein. Wir werden überall herzlich gegrüßt und fühlen uns gleich wohl.Ein Highlight der Insel ist der Nationalpark im Südwesten, bekannt als "The Baths". Große runde Felsen, die kleine Höhlen und Tunnel bilden und durch die man kletternd und schwimmend zu wunderschönen Buchten gelangt. Mini hat einen Riesenspaß und wir genießen die Schönheit der Natur.

 

Bevor wir Virgin Gorda weiter erkunden, müssen wir erstmal die Insel wechseln. Da eine Front nördlich der BVIs entlang zieht, dreht der Wind und ein hoher Schwell kündigt sich an. Da liegen wir besser geschützt in einer Bucht südlich der Hauptinsel Tortola. In der Ber Bay liegen eine Menge Katamaran- und Segelbootwracks an den Ufern, die einen nur ahnen lassen können, wie es hier in der Hurrikansaison zugeht. Die nächsten beiden Tage sind regnerisch und wir verkriechen uns so gut es geht in unserer Schildkröte. 

Da wir mal wieder tanken sollten und proviantieren müssen, nutzen wir die Gelegenheit und machen den nächsten Halt in der Bucht der Hauptstadt Road Town. Die Stadt ist übersichtlich, aber wir finden alles, was wir brauchen. Für den Einkauf bietet uns jemand am Dinghy Dock an, uns in den nächsten Supermarkt zu fahren und danach wieder zurück. Wie, einfach so? Ja, einfach so. Cool, das macht es einfacher und wir sparen eine Menge Zeit. Als nächstes steht der Erwerb einer lokalen SIM Karte auf dem Zettel. Nach langem Studium der unterschiedlichen Angebote finde ich tatsächlich ein bezahlbares Produkt. Die beiden Hauptanbieter konnten mich bisher mit ihren $13 und $9 pro GB Daten nicht locken. Ein kleiner Anbieter mit $5 pro GB macht schließlich das Rennen. Am nächsten Morgen bunkern wir noch Diesel und Wasser, bevor wir uns auf den Weg nach Peter Island machen. 

In der dortigen White Bay werden wir von einer Meeresschildkröte in Empfang genommen, gibt es etwas Schöneres? Wir brauchen diesmal 3 Anläufe bis der Anker sitzt und wir in einer guten Position liegen. Wir haben gehört, dass sich die Boote hier sehr eigenwillig in alle möglichen Richtungen drehen und man daher reichlich Raum zu den umliegenden Booten lassen sollte. Und so kommt es dann auch. Als Alex am nächsten Tag zum Anker taucht, hat sich die Kette einmal in einem großen Kreis darum gelegt, Mahea scheint sich ständig zu drehen und mit den anderen Schiffen einen Tanz zu proben. Wir bleiben nur 2 Nächte hier. Die Insel ist privat, man darf zwar anlanden und den Strand nutzen, sich jedoch nicht oberhalb davon aufhalten. Unweigerlich denkt man bei privaten Inseln in der Karibik an dreckige Machenschaften, die einem die Galle hoch kommen lassen... Hoffen wir diese hier gehört nicht dazu.
Next Stop Norman Island, eine Insel weiter. Das Schöne an der Insel und der Bight Bay sind zum einen die sehr geschützte Lage und zum anderen die öffentlich zugänglichen Wanderpfade, die nicht nur Abwechslung, sondern auch atemberaubende Aussichten zu bieten haben. Weniger schön sind die Massen an Charter Yachten, aber irgendwas is immer. Die Schönheit überwiegt und wir bleiben noch ein paar Tage hier.