Nach 4 unglaublich-wundervoll-paradiesischen Wochen entlang der Exuma Islands sind unsere Vorratskammern leer und wir müssen ins lang verschmähte Nassau. Die Hauptstadt der Bahamas liegt auf der Insel New Providence und ist wohl bei manchen beliebt für ihren riesigen Hotel-/Wasserparkkomplex "Atlantis". Wir ankern im Kanal zwischen Atlantis und Stadt. Die Gezeitenströmungen merkt man hier sehr gut, alle 6 Stunden drehen wir uns. Der Anker hält. Gut, dass es keinen starken Wind gibt, der gegen den Strom steht, so ist es eigentlich ganz angenehm hier. Zumindest bis man an Land geht. Großstadt nach Wochen der Ruhe ist schon etwas gewöhnungsbedüftig. Wir proviantieren für die nächsten Wochen und lassen - mal wieder - ein Vermögen für bestenfalls mittelmäßige Produkte liegen, ein Trauerspiel. Viele Sachen in den Regalen sind schon längst abgelaufen. Die Beschäftigten erzählen, dass sie die Sachen schon so geliefert bekommen. Glaubhaft, wenn man bedenkt, wieviel allein wir hier schon aus den Regalen räumen. Vielleicht auch nicht wirklich verwunderlich, wenn man bedenkt, welches Land Hauptlieferant ist. Da kann auf der 100 Kilometer langen Überfahrt schon mal einiges ein paar Monate oder gar Jahre rückwirkend verfallen. Vielleicht geraten die Containerschiffe auch regelmäßig in eine Zeitschleife…? Bleibt zu hoffen, dass die, die den Scheiß verzapfen, hier auf ihrer privaten Megayacht Urlaub machen und ebenfalls davon verköstigt werden. (Ups, hab mich wohl schon wieder in Rage geschrieben.)
Wir hängen etwas länger fest, als uns lieb ist. Wir wollen weiter auf die Berry Islands, etwa 50 Seemeilen entfernt. Wind gibt es aber leider keinen, der uns rüber tragen kann. Also warten wir. Nach 6 Tagen Hauptstadtgewusel freuen wir uns, dass es endlich weiter geht.